Description
(Short description)
Lena Christ erzählt von der Unbeschwertheit ihrer Lausdirndljahre, in denen sie mit dem Schlosserflorian und dem Neuwirtshubertl so manchen Streich ausheckte.
(Text)
Mit Leib und Seele daheim war Lena Christ in der bäuerlichen Welt ihrer geliebten Glonner Großeltern. Ein richtiges wildes Lausdirndl war sie gewesen, das sich mit dem Schlosserflorian und dem Neuwirtshubertl zur - natürlich unerlaubten - Obstlese traf und beim Femgericht den Henker spielte. Sie half den Hennen beim Eierlegen und sorgte nach einer schändlichen Leichenrede des Herrn Pfarrer für ausgleichende Gerechtigkeit. Sie wusste, wie man es machen muss, und verlobte sich im Notfall schon einmal zu den armen Seelen. Und auch als sie mit sieben Jahren zur Mutter nach München kam, war sie nie um einen Einfall verlegen. Doch die Unbeschwertheit der frühen Jahre kehrte nicht mehr zurück.
(Author portrait)
Lena Christ wurde am 30. Oktober 1881 in Glonn/Obb. geboren und wuchs dort bei ihren Großeltern mütterlicher seits auf. 1888 holte sie die inzwischen verheiratete Mutter nach München. Nach einer unglücklichen Ehe, aus der drei Kinder hervorgegangen waren, stand sie völlig mittellos und gesundheitlich sehr angeschlagen da. Das kostenlose Trockenwohnen eines Neubaus tat ein Übriges. Der Versuch, mit Schreibarbeiten das Nötigste zum Lebensunterhalt zu verdienen, scheiterte, und es schalteten sich die Behörden ein. 1912 heiratete sie den Schriftsteller Peter Benedix, der ihr literarisches Talent erkannte und sie zum Schreiben bewog. Am 30. Juni 1920 beging sie nach einer Betrugsaffäre Selbstmord.