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Description
(Text)
Auf ihrem Höhepunkt Anfang der 1950er Jahre erfuhren die stalinistischen Parteisäuberungen in Osteuropa eine kaum verhohlene antisemitische Ausrichtung.
Auch in der DDR wurden hohe Parteimitglieder öffentlich angeklagt, die Ausplünderung Deutschlands im Dienste des Zionismus und der US-Finanzoligarchie veranlasst zu haben.
Mit seiner Untersuchung belegt Thomas Haury, dass die Grundstrukturen des kommunistischen Weltbildes jenen des Antisemitismus sehr nahe sind.
Aufgrund der europäischen Tradition des Antisemitismus, war seine Integration im Zuge der Radikalisierung und Nationalisierung des Kommunismus zwar keine zwingende, aber eine äußerst naheliegend Konsequenz.
(Author portrait)
Thomas Haury, Dr. phil., ist in verschiedenen Bildungseinrichtungen tätig.
(Text)
her Unkultur" und "Dollarzinsknechtschaft". USA-Imperialismus und Zionismus verschmolzen in dieser Perspektive zu einem weltweiten Verschwörungszusammenhang, gegen den das deutsche Volk unter Führung der SED den nationalen Befreiungskampf führen müsse.
Im Rahmen dieses Antizionismus ließen sich auch spezifisch deutsche Belange unterbringen. Die SED leugnete jede Mitschuld des deutschen Volkes am Nationalsozialismus und an der Vernichtung der europäischen Juden und lehnte es 1952/53 sogar ab, arisiertes jüdisches Vermögen rückzuerstatten. Sie bezeichnete derartige Ansinnen als Ausbeutung des "werktätigen deutschen Volkes" zugunsten "zionistischer Monopolkapitalisten".
Mit seiner Untersuchung belegt Haury, daß die Grundstrukturen des kommunistischen Weltbildes jenen des Antisemitismus sehr nahe sind; im Zuge der Radikalisierung und Nationalisierung der kommunistischen Ideologie war die Integration des Antisemitism us zwar keine zwingende, infolge der europäischen Tradition des Antisemitismus allerdings eine äußerst naheliegende Konsequenz.