Description
(Text)
Die Arbeit von Volker Uhl ist im Rahmen eines vom Bundesministerium fiir Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojektes zur virtuellen Hochschule am Arbeitsbereich Public Management an der Hamburger Universität fiir Wirtschaft und Politik entstanden. Sie wurde im Oktober 2002 als Dissertation angenommen. Ergänzend zu der überwiegend pädagogisch, lernpsychologisch und durch die Informatik geprägten Literatur zur virtuellen Hochschule legt Uhl - durchaus unter Einbeziehung interdisziplinärer Aspekte - den Schwerpunkt auf eine ökonomische Analyse. Ganz im Sinne der immer wieder gestellten Forderung nach Wettbewerb im Hochschulbereich legt er seinen Überlegungen die Weftbewerbskonzeption von Porter zugrunde, verknüpft diese mit der "Steuerungstriade" von Hochschulen (Markt/Staat/akademische Oligarchie) und leitet hieraus zunächst allgemein mögliche Strategien von Hochschulen im Bildungsmarkt ab. Basierend auf diesen Grundlagen wird dann im Rahmen einer umfassenden empirischen Erhebung der Frage nachgegangen, welche Rolle virtuelle Hochschulen als strategisches Element in der aktuellen deutschen Hochschullandschaft spielen. Die dabei erzielten Ergebnisse sind im Vergleich zum Potenzial virtueller Hochschulen - aber auch möglicherweise zum Bedarf aus Sicht der Studierenden - eher ernüchternd. Ein ganz entscheidendes Problem liegt darin, dass systemimmanente Anreizmechanismen zur stärkeren Nutzung virtueller Elemente in der Lehre im Hochschulbereich fehlen. Die wenigen, die intrinsisch motiviert sind, die neuen Medien wesentlich stärker in die Lehre einzubeziehen, scheinen - geprägt durch die herkömmlichen strukturellen Bedingungen in Hochschulen - eher behindert als gefördert zu werden.
(Table of content)
1 Einführende Grundlagen.- 1.1 Reformprozess und Positionierung von Hochschulen.- 1.2 Begriffliche und inhaltliche Abgrenzung virtueller Hochschulen.- 1.3 Untersuchungsobjekt.- 1.4 Problemstellung der Untersuchung.- 1.5 Methodisches Vorgehen für eine Strategie zur Herausbildung und Nutzung von Wettbewerbsvorteilen virtueller Hochschulen.- 2 Empirische Erhebung.- 2.1 Grundlagen und Informationsbasis.- 2.2 Befragung zum Nutzenpotenzial virtueller Hochschulen.- 3 Virtuelle Hochschulprojekte.- 3.1 Auswahl virtueller Hochschulprojekte.- 3.2 Interviewleitfaden.- 3.3 Darstellung und Beurteilung ausgewählter virtueller Hochschulprojekte.- 4 Vorläufige Schlussfolgerung für die Situation in Deutschland.- 5 Globale Umfeldanalyse.- 5.1 Demographische Faktoren.- 5.2 Entwicklung der Studienberechtigten und Studienanfänger an deutschen Hochschulen.- 5.3 Finanzierung der Bildung und der Hochschulen.- 5.4 Finanzierung der Lebenshaltungskosten der Studierenden.- 5.5 Langfristige Trends zur Wissensproduktion und Wissensvermittlung.- 5.6 Einfluss politischer Umfeldfaktoren auf die Hochschullehre.- 5.7 Entwicklungstendenzen der Internettechnologie.- 6 Branchenstrukturanalyse.- 6.1 Verhandlungsmacht der Lieferanten in der Hochschullehre.- 6.2 Bedrohung durch neue Konkurrenten.- 6.3 Verhandlungsmacht der Abnehmer in der Hochschullehre.- 6.4 Bedrohung durch Ersatzprodukte oder Ersatzdienste in der Hochschullehre.- 6.5 Rivalität unter den Hochschulen.- 7 Mögliche Strategien virtueller Hochschulprojekte.- 7.1 Kostenführerschaftsstrategie als Positionierungsoption virtueller Hochschulprojekte.- 7.2 Differenzierungsstrategien als Positionierungsoption virtueller Hochschulprojekte.- 8 Zusammenfassende Schlussfolgerungen und Gestaltungsempfehlungen.- Grafiken zur Auswertung der Befragung.-Fragebogen.- Quellenverzeichnis.
(Author portrait)
Dr. Volker Uhl promovierte bei Prof. Dr. Dietrich Budäus am Arbeitsbereich Public Management der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik. Er war als Controller in verschiedenen Medienunternehmen und in Projekten zur Verwaltungsmodernisierung engagiert. Seit mehreren Jahren ist er als Lehrbeauftragter an Fachhochschulen tätig.