Dreizehn

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Description


(Text)
Der zweite Sagenband von Otfried Preußler. Der Wunsch, sich geheime Macht über Mensch und Tier zu verschaffen, ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Dahinter steckt die Verlockung, wie Gott zu sein, zum Herrscher über die Schöpfung zu werden. Und wenn das mit Gottes Hilfe nicht zu erreichen ist, versucht man es eben mit Gottes höllischem Widersacher, dem Satan. Der Böse scheint gern bereit zu sein, solche Hilfe zu leisten. Nicht ohne Gegenleistung natürlich. Der Pakt mit dem Teufel steht denn auch meistens am Beginn aller Geschichten, die von großen und kleinen Zauberern überliefert sind, von Hexen und Hexerichen. Und nur in seltenen Ausnahmefällen gelingt es dem einen oder der anderen von ihnen, dennoch Erlösung zu finden. Der vorliegende Band ist der zweite Teil des Buches
(Extract)
Bloß eine Unterschrift Doktor Johannes Faustus, der weltweit berühmteste aller Zauberer Deutschlands, war ein Zeitgenosse Martin Luthers, stammte aus dem Schwäbischen und hat sich an mehreren hohen Schulen aufgehalten, wo er Theologie, Medizin und Astrologie, vermutlich auch Alchemie studiert hat. Später zog er als Wahrsager und Kurpfuscher durch die Lande und kam noch zu Lebzeiten in den Geruch, ein Meister der schwarzen Magie zu sein. An seinen Namen knüpfen sich zahlreiche Geschichten, die bereits 1587 unter dem Titel at. Während Goethe jedoch seinen Helden in letzter Stunde Gnade und Vergebung finden lässt, ist dem Faust des Puppenspiels und der Sage ein schreckliches Ende beschieden: Pünktlich nach Ablauf der Frist wird er, wie vertraglich besiegelt, vom Teufel geholt. Und dabei hatte doch alles so überaus viel versprechend begonnen, damals in Wittenberg... Über das Studium der Theologie und der Astrologie war er an die geheimen Wissenschaften geraten. Wer ihm dann in Wittenberg das siebente Buch Mosis zugespielt haben könnte, darüber gehen die Meinungen auseinander, vielleicht ist es schon der Teufel selber gewesen. Die schwarze Bibel! Lange Zeit hatte Faustus vergebens danach getrachtet, an sie heranzukommen. Jetzt hatte sein Wunsch sich endlich erfüllt. Das verrufene Buch lag aufgeschlagen vor ihm auf dem Tisch. Sieben Nächte lang hatte der Doktor eifrig darin studiert, beim Schein einer schwarzen Kerze. Zuweilen hatte ihm bei der Lektüre vor Schauder und Staunen der Atem gestockt. Die Seiten des Folianten waren mit magischen Zahlen, mit Zeichen und Formeln bedeckt. Was für ein Buch! Es schien wirklich zu halten, was Faust sich davon erhofft hatte. Es verschaffte ihm Zugang zu den geheimen Kräften, von denen die Dinge der Welt bewegt wurden. Und es verhieß ihm Macht über alle Geister. Sieben Nächte lang hatte Faust sich darauf beschränkt, das Buch zu studieren. Heute war er dazu entschlossen, die Probe darauf zu machen. Mit Zirkel und Kreide hatte er auf dem Fußboden der Studierstube einen Kreis geschlagen - und innerhalb dieses äußeren Kreises zwei weitere: alle drei mit dem gleichen Mittelpunkt. Die Zwischenräume waren mit magischen Zeichen bedeckt, genau wie die schwarze Bibel es vorschrieb. e erste Beschwörungsformel. Da war es, als schlüge der Wind in den Schornstein des Hauses. Zum Ofenloch fuhr eine kleine, schwarze Gestalt heraus, mit feurigen Augen und langem Schwanz, einem Affen gleich. Das äffische Wesen machte am Rand des äußersten Kreises Halt und ließ sich mit quäkender Stimme vernehmen: