Full Description
Die institutionellen und strukturellen Rahmenbedingungen der Selbstständigkeit haben sich in den letzten Jahren in Deutschland erheblich verbessert - nicht zuletzt auch in den Hochschulen. Doch nicht erst seit der Katerstimmung am Neuen Markt und den kompromisslosen Selektionsprozessen im jungen Unternehmensbestand der sogenannten Neuen Ökonomie relativiert sich die politisch und medial forcierte "Gründereuphorie". Es zeigt sich, dass die Förderung von Gründungen ein politisches Langfristinvestment ist und sich "Gründergeist" nicht politisch verordnen lässt. Die in Deutschland betriebene Optimierung der Strukturen und des Umfelds ist folgerichtig eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für die Aktivierung des viel beschworenen "Gründergeistes". Es zeigt sich, dass eine Verengung der Diskussion auf den Aspekt der beruflichen Selbstständigkeit fatal ist: Wir haben es mit einem bildungspolitischen Kompetenzentwicklungsparadigma zu tun, dass zukünftig Grundlage einer breit verankerten unternehmerischen Bürgergesellschaft sein muss.
Contents
Unternehmensgründungen: zwischen Inszenierung, Anspruch und Realität - Theoriepfade und -traditionen der Gründungsforschung - Benchmarking Gründungsaktivitäten und -förderung - Das Gründungsthema an deutschen Hochschulen: Eine Positionsbestimmung - Ideenmotor Hochschule? Wege des Wissenstransfers und die Bedeutung von Spin-offs -Branchenspezifische Ansätze der Gründungs- und Innovationsförderung an Hochschulen - Das Gründungsverhalten deutscher Hochschulabsolventen und die Möglichkeit einer flankierenden Rolle der Hochschule im Rahmen von Alumnistrukturen - Regionsspezifische governance-Strukturen als Erfolgsfaktor bei der Förderung von Unternehmensgründungen - Gründungsland NRW? - Gründungsaktivitäten und Wirtschaftskooperationen an Hochschulen im Ruhrgebiet - Die Einbindung von Hochschulen in regionale Gründungsnetzwerke - Hochschulen als Gründungsförderer? - Der Weg zur 'Unternehmenden Hochschule'