'Alles veloziferisch' oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit : Zur Modernität eines Klassikers im 21. Jahrhundert (2003. 110 S. m. Illustr. v. Max Beckmann. 21,5 cm)

'Alles veloziferisch' oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit : Zur Modernität eines Klassikers im 21. Jahrhundert (2003. 110 S. m. Illustr. v. Max Beckmann. 21,5 cm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版/ページ数 100 S.
  • 商品コード 9783458171591

Description


(Short description)
Im "Faust", in den "Wahlverwandtschaften" und im "West-östlichen Divan" hat Goethe Themen aufgegriffen, die - so erstaunlich das klingen mag - zu den brennendsten unserer Gegenwart zählen: die künstliche Erschaffung des Menschen, die Globalisierung, der immer schnellere technologische Fortschritt (das " Veloziferische") und die Begegnung der Kulturen. In seinem Essay zeigt Manfred Osten eindringlich, daß Goethes Antworten auf die Fragen seiner Zeit, mit denen er zu einem Gespräch auffordert, noch immer aktuell sind.
(Text)
"Alles veloziferisch" oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit
AUTHOR:Manfred Osten
DESCRIPTION:Goethe hatte in vielem recht, in manchem unrecht, immer aber hat er weit vorausgedacht, und so kommt er uns hier nicht aus der Vergangenheit, sondern unverhofft aus der Zukunft entgegen, mit Gedanken zu Themen, die das beginnende Jahrhundert bewegen und beunruhigen: religiöser Fanatismus, die Entschlüsselung des menschlichen Genoms, gentechnische Versuche und die globale Beschleunigung in Wirtschaft und Gesellschaft, in der Lebens- und Alltagswirklichkeit des einzelnen.
Manfred Osten hat Goethes Faust, die Wahlverwandtschaften und den West-östlichen Divan neu gelesen und ist dabei zu überraschenden Erkenntnissen gelangt, die Goethes unverminderte Aktualität belegen.
Er befürchtete das Scheitern westlicher Zivilisation im Zeichen dessen, was er "veloziferisch" genannt hat: das Schnelle, Übereilte, das zugleich das 'Luziferische' , das 'Teuflische' ist: in der raschen Aufeinanderfolge vonimmer neuen Werten, dem erschreckend schnellen Wechsel von Moden und Trends. So ist Faust der tragische Held des Irrtums, des übereilten Denkens und Handelns, während Homunculus die Sehnsucht nach einem neuen humanistischen Menschenbild verkörpert. Ottilie in den Wahlverwandtschaften ist die Figur der Geduld, die erst scheitert, als sie ihren Widerstand gegen eine künstlich gewordene Welt aufgibt. Im West-östlichen Divan begegnet uns ein Weltverständnis, das durchaus ein Korrektiv zu westlichem Denken sein kann.
(Author portrait)
Manfred Osten, geboren 19. Januar 1938 in Ludwigslust (Mecklenburg), flüchtete 1952 in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1952 bis 1959 besuchte er das Neusprachliche Gymnasium Bad Iburg, studierte von 1959 bis 1964 Rechtswissenschaften, Philosophie, Musikwissenschaften und Literatur in Hamburg und München. 1964 machte er das 1. juristische Staatsexamen in München, 1968 das Zweite, 1968 Internationale Privatrechtsstudien (Univ. Luxemburg), 1969 Promotion "Über den Naturrechtsbegriff in den Frühschriften Schellings". 1969 trat er in den Auswärtigen Dienst ein. Aufenthalte: 1969 - 1970 Frankreich, Botschaft Paris (Attaché-Ausbildung), 1971 - 1973 Kamerun, Botschaft Jaunde (Kultur- und Pressereferent), 1972 Tschad, Botschaft Fort Lamy (Geschäftsträger a. i.), 1973 - 1976 Bonn, Auswärtiges Amt (Länderreferent im Referat für "Südliches Afrika"), 1976 - 1980 Ungarn, Botschaft Budapest (Leiter der Wirtschaftsabteilung), 1980 - 1983 Australien, Generalkonsulat Melbourne (stellvertretender Generalkonsul), 1983 - 1986 Bonn, Auswärtiges Amt (stellvertretender Leiter des Grundsatzreferates Dritte Welt Politik), 1986 - 1992 Japan, Botschaft Tokyo (Pressesprecher, anschließend Leiter der Kultur- und der Rechts- und Konsularabteilung), 1993 - 1994 Bonn, Leiter des Osteuropa-Referats (Mittel-, Ost und Südosteuropa, Russland, Mittelasien) im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Manfred Osten ist sein 1966 verheiratet und hat 3 Kinder.