Description
(Text)
Christoph Maria Fröhder berichtet in seinem Kriegs-Tagebuch vom Alltag eines Reporters im Krieg und vom Untergang einer Diktatur. Hautnah schildert er, was er in den vergangenen Wochen in Bagdad erlebte: die Bombardierung der Stadt, den Einmarsch der Amerikaner, das Chaos und die Plünderungen, den Angriff auf das Hotel Palestine, den Tod von Kollegen und nicht zuletzt auch die Reaktionen der Beteiligten, das Leiden der Zivilbevölkerung und die Einflussnahme der kriegführenden Parteien auf die Berichterstattung.
Fröhder legt bei seiner Arbeit großen Wert auf unabhängige Berichterstattung; die neue Form des "embedded journalism" lehnt er entschieden ab. Zu groß sei die Gefahr, dass die Presse für Propagandazwecke instrumentalisiert werde, eine kritische Berichterstattung sei nicht mehr möglich.
Fröhder, der bereits 1991 den Golfkrieg in Bagdad erlebte, zieht darüber hinaus Parallelen zum damaligen Geschehen und reflektiert, welches "Bild vom Krieg" Krisenberichterstatter trotz massiver Einschränkungen heute geben können. Mit seinen Beiträgen möchte er Aufklärungsarbeit leisten, um das "wahre Gesicht des Krieges" und die politischen Konflikte hinter den Kriegen zu zeigen und nicht das durch Fox- und CNN-Bilder, Propaganda und Zensur vermittelte. Im besten Falle, so Fröhder, könne eine unabhängige Berichterstattung dazu beitragen, den Krieg zu verkürzen und Menschenleben zu retten.
(Author portrait)
Peter Graf, geboren 1967 im Rheinland, lebt in Zürich. Er war als Lektor für verschiedene Verlage tätig, bevor er sich im Sommer 2009 mit dem Verlag Walde + Graf in Zürich selbstständig machte.