Das Winder Von Florenz

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Das Winder Von Florenz

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  • 商品コード 9783442730414

Description


(Short description)
Die Kuppel auf dem Dom von Florenz ist die größte und schönste der westlichen Hemisphäre - ihre Entstehung ist eng mit dem Aufstieg der Medici verwoben. Ross King rekonstruiert, wie der geniale Erfinder und Renaissance-Baumeister Filippo Brunelleschi (1376-1446) dieses architektonische Wunderwerk vollendete, trotz Belagerungen, Pestepidemien und politischen Intrigen.
(Extract)

Ein schöneres und ehrwürdigeres Gotteshaus / / Die neue kathedrale zu Florenz, die Santa Maria del Fiore, war seit mehr als einem Jahrhundert in Bau, als am neunzehnten August 1418 ein Wettbewerb ausgeschrieben wurde: / / Wer ein Modell oder eine Zeichnung für die Errichtung der Hauptkuppel des Domes anzufertigen wünscht, die von der Opera del Duomo erbaut wird - und für Standgerüste, Baugerüste und andere Dinge oder für Hebemaschinen aller Art zum Zwecke der Errichtung und Vollendung besagter Kuppel oder des Gewölbes -, soll seinen Entwurf vor Ende September einreichen. Derjenige, dessen Modell ausgewählt wird, erhält 200 Goldflorinen. / / Zweihundert Florinen waren ein kleines Vermögen - mehr als ein tüchtiger Handwerker in zwei Jahren verdienen konnte -, und so erregte dieser Wettbewerb die Aufmerksamkeit von Zimmerleuten, Steinmetzen und Tischlern in der gesamten Toskana. Die Wettbewerbsteilnehmer hatten sechs Wochen Zeit, ihre Modelle zu bauen, ihre Zeichnungen anzufertigen oder lediglich Vorschläge zu machen, wie die Kuppel der Kathedrale gebaut werden könnte. Diese Modelle und Pläne sollten zur Lösung verschiedenster Probleme dienen, zum Beispiel, wie ein hölzernes Stütz- oder Lehrgerüst errichtet werden konnte, um der Kuppel während der Bauphase Stabilität zu verleihen, oder wie Blöcke aus Sandstein und Marmor, jeder ein paar Tonnen schwer, bis zur Spitze gehoben werden konnten. Die Opera del Duomo - der Dombauverein1 - versicherte allen Wettbewerbsteilnehmern, ihre Bemühungen würden ein «wohlmeinendes und dankbares Publikum» finden. / Scharen von Handwerkern und Helfern waren an der Dombaustelle im Herzen von Florenz bereits an der Arbeit: Fuhrleute und Lastenträger, Maurer und Steinmetzen, Bleigießer und Zimmerleute, sogar Köche und Männer, deren Aufgabe lediglich darin bestand, den Arbeitern in den Mittagspausen Wein zu verkaufen. Auf der Piazza, wo die Kathedrale in den Himmel wuchs, konnte man die Arbeiter dabei beobachten, wie sie Säcke voller Sand und Kalk herankarrten oder auf Holzgerüsten und Arbeitsplattformen umherkletterten, die sich wie riesige, verschachtelte Vogelnester über die Dächer der umliegenden Gebäude erhoben. Auf der Baustelle befand sich eine Schmiedewerkstatt, wo die Werkzeuge der Arbeiter repariert oder geschliffen wurden. Die Esse blies Wolken schwarzen Rauchs in den Himmel, und von Sonnenaufgang bis zum Anbruch der Dunkelheit war die Luft erfüllt von den Hammerschlägen des Schmieds, vom Rumpeln der Ochsengespanne und den Rufen der Arbeiter. / Das Florenz des frühen fünfzehnten Jahrhunderts hatte sich noch immer einen ländlichen Anstrich bewahrt. Innerhalb der Stadtmauern gab es Weizenfelder, Obst- und Weingärten und blökende Schafherden, die durch die Straßen zum Markt in der Nähe des Baptisteriums San Giovanni getrieben wurden. Andererseits hatte die Stadt ungefähr 50000 Einwohner, etwa so viele wie London zur damaligen Zeit, und die neue Kathedrale sollte unter anderem die Bedeutung der Stadt als machtvolle und wichtige Handelsmetropole widerspiegeln. Florenz war zu einer der reichsten Städte Europas geworden. Einen Großteil ihres Wohlstands hatte sie der Wollindustrie zu verdanken, die von den Bettelorden begründet worden war, kurz nachdem diese 1239 in der Stadt erschienen waren. Ballen englischer Wolle - die beste der Welt - gelangten aus den Klöstern in den Cotswold Hills nach Florenz, um im Arno gewaschen und in den Werkstätten gekrempelt, gesponnen, auf hölzernen Webstühlen gewoben und mit wunderschönen Farben eingefärbt zu werden: Mennige aus Zinnobererz, das von den Küsten des Roten Meeres stammte, oder leuchtendes Gelb, das aus den Krokussen gewonnen wurde, die auf den Wiesen unweit von San Gimignano wuchsen, einer Stadt auf einer Hügelkuppe. Das Endprodukt waren die teuersten und begehrtesten Stoffe Europas. / Dank seines Wohlstands hatte Florenz im vierzehnten Jahrhundert einen «Bauboom» erlebt, wie Italien ihn sei