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基本説明
Das Buch zeigt, wie im frühen Mittelalter die christlich-antike Weinkultur des Mittelmeerraumes mit den >>weinlosen<< Trinksitten der Barbaren zusammemstößt.
Description
(Short description)
Ob Wein wie bei Griechen und Römern oder Bier und Met wie bei den heidnischen Barbaren - Alkoholgenuss und seine exzessiven Folgen hatten in der Geschichte stets einen festen Platz. Dieses Buch, das kriminal- und mentalitätsgeschichtliche Ansätze verbindet, gibt einen Einblick in die Trinksitten des frühen und hohen Mittelalters.
(Text)
Der übermäßige Genuss von Wein, Bier oder Met war auch im Mittelalter nicht selten Auslöser von Gewalttaten. Trunkene waren als Opfer und Täter in typische Gewaltsituationen verwickelt. Das Spektrum von Übergriffen im Alkoholrausch reichte von relativ harmlosen Beleidigungen bis hin zum Mord. Die enthemmende und aggressionsfördernde Wirkung von Alkohol stellt eine kriminalgeschichtliche Konstante dar. Dabei lassen sich prägnante historische Unterschiede in den Trinkgewohnheiten, der gesellschaftlichen Akzeptanz von Trunkenheit und der Bewertung von Rauschtaten beobachten. Das Buch von Reinhold Kaiser zeigt, wie im frühen Mittelalter die christlich-antike Weinkultur des Mittelmeerraumes mit den "weinlosen" Trinksitten der Barbaren zusammenstößt. Erst allmählich kommt es zu einer kulturellen Anpassung der barbarisch-heidnischen Gebräuche, insbesondere was das Trinken sozialer Gruppen angeht. Mit Hilfe ritueller Formen des Alkoholgenusses - Minne- und Caritastrinken, convivium (Gas tmahl) und potatio (Trinkgelage) - versuchen Kirche, weltliche Obrigkeit und Genossenschaften der Gilden, die gewaltsamen Folgen individuellen und kollektiven Rausches einzudämmen. Wie die Geschichte der Gewalttaten lehrt, ist dies aber nur bedingt geglückt.
(Author portrait)
Reinhold Kaiser ist Professor für frühmittelalterliche Geschichte an der Universität Zürich.
