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Aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen gewinnen neurologische Erkrankungen des
Alters eine zunehmende Bedeutung. Dieses kurz gefaßte und übersichtlich gegliederte Handbuch richtet sich speziell an jene Kollegen
in Klinik und Praxis, die mit älteren Patienten zu tun haben und somit neurologische Störungen als erste diagnostizieren können.
In fünf übersichtlich gegliederten Teilen werden die wichtigsten Krankheitsbilder dargestellt:
Demenzerkrankungen können z
um größten Teil zwar nicht kausal behandelt werden, jedoch ist eine Früherkennung und ihre differentialdiagnostische Abgrenzung zu g
ut therapierbaren Störungen, insbesondere Depressionen, sinnvoll. Selbst bei progredienten Erkrankungen kann der Verlauf heute posit
iv beeinflußt werden.
Depressionen sind gerade bei älteren Menschen häufig vorkommende Erkrankungen, die jedoch aufgrund z
ahlreicher somatischer Begleiterkrankungen oft nicht richtig eingeschätzt oder zumindest nicht behandelt werden. Dabei gibt es zahlr
eiche erfolgversprechende Therapieansätze, die zu einer deutlich verbesserten Lebensqualität führen können.
Die zerebrovaskulä
ren Erkrankungen sind im Alter die Hauptursache von Behinderungen. ""Keine Zeit verlieren!"" ist bei allen zerebrovaskulären Ere
nissen die Maxime und bestimmt die Therapie vom ersten Moment an.Ebenso wesentlich für die Prognose sind neben der Erstversorgung de
s Patienten auch die Erfahrung des behandelnden Teams und die Kooperation der beteiligten Disziplinen Innere Medizin, Neurologie, Ne
urochirurgie, Radiologie und Rehabilitation.
Der Morbus Parkinson ist die häufigste neurologische Erkrankung des fortgesch
rittenen Alters. Neben den extrapyramidal verursachten motorischen Störungen und dem zunehmenden Grad der Hilfsbedürftigkeit sind vo
r allem depressive Verstimmungen und Schlafprobleme ursächlich für eine verminderte Lebensqualität. Die Erfolge im Bereich der medik
amentösen Therapie sind aufgrund ihres kausalen Ansatzes groß, jedoch sind ihr auch Grenzen gesetzt. Eine psychosoziale Betreuung so
wie gezielte Physio- und Ergotherapie sollten daher begleitend angeboten werden.
Die wichtigsten klinisch-neuropsychologischen
Syndrome und Störungen werden im letzten Teil des Buches beschrieben (z. B. zerebrale Ischämien, Schädel-Hirn-Traumen, degenera
tive Erkrankungen). Die Kenntnis dieser Krankheitsbilder sollte in der Diagnostik bei älteren Patienten einen hohen Stellenwert einn
ehmen. Durch umschriebene oder ausgeprägte Läsionen des Gehirns können mehr oder weniger große Beeinträchtigungen oder Veränderungen
der psychologischen Leistungen und des Affektes auftreten, denen jedoch oft wenig Beachtung geschenkt wird; oder aber sie werden pa
uschal als Altersdemenz fehlinterpretiert und daher nicht adäquat behandelt.Die beiden Herausgeber - Frau Professor Steinhagen-Thies
sen und Herr Dr. Bert Hanke - sind ausgewiesene Expertinnen auf ihren jeweiligen Gebieten. Sie haben ein exzellentesAutorenteam zus
ammengestellt und gemeinsam in diesem Werk die aktuellsten Erkenntnisse hinsichtlich der verschiedenen neurogeriatrischen Krankheits
bilder auf den Punkt gebracht.
(Author portrait)
Prof. Dr. med. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, geb. 1946, Alternsforscherin, Professorin für Innere Medizin mit Schwerpunkt Geriatrie an der Charit