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Description
(Short description)
Zu den Aufgaben der deutschen Kolonialbeamten gehörte die Gerichtsbarkeit über die kolonisierte Bevölkerung. Ulrike Schaper betrachtet die Rechtsverhältnisse der deutschen Kolonie Kamerun erstmals in ihren kulturellen, politischen und sozialen Zusammenhängen. Sie zeigt die Bedingungen und Probleme bei der alltäglichen Umsetzung kolonialer Herrschaft sowie deren Auswirkungen auf die Bevölkerung. Dadurch macht sie deutlich, dass Recht nicht nur ein Unterdrückungsinstrument war. Denn zugleich bot es der kolonisierten Bevölkerung auch Möglichkeiten, die Kolonialmacht herauszufordern, und eröffnete ihr neue Handlungsspielräume.
(Table of content)
InhaltEinleitung 91. Verrechtlichung der kolonialen Herrschaft401.1 Aufbau der kolonialen Rechtsordnung411.2 Aufbau von Institutionen der Rechtsprechung und eines staatlichen Gewaltmonopols481.3 Koloniale Gerichtsbarkeit im Spannungsfeld von deutscher Öffentlichkeit, kolonialen Behörden und den Lokalbeamten562. Recht und Gerichtsbarkeit als Arenen und Objekte kolonialer Politik672.1 Der Rechtsbegriff des "Eingeborenen" als Instrument segregierender Machtpolitik682.2 Koloniale Rechtspolitik zwischen Zivilisierung und dem Erhalt afrikanischer Rechtsordnungen862.3 Die traditionelle Gerichtsbarkeit der Chiefs als politische Ressource1102.4 Macht geht vor Recht: Die Unterordnung des Kolonialrechts unter die Ziele der Kolonialpolitik1282.5 Formale Rechtmäßigkeit als Legitimation und Selbstvergewisserung kolonialer Herrschaft1433. Die Gerichtsverhandlung als Ort der Begegnung zwischen kolonialem Staat und kolonialem Subjekt1573.1 Gerichtsverhandlungen als Foren der Demonstration und Etablierung kolonialstaatlicher Autorität1583.2 Gewaltvolle Begegnung mit der Kolonialmacht: Strafgerichtsbarkeit und Strafvollzug1663.3 Zugriff und Entzug: Das Nichterscheinen vor Gericht1793.4 Vermittler und Gestalter der Interaktion: Dolmetscher im Gerichtsprozess1873.5 Der Staat begegnet seinen Untertanen: Recht und Gericht als Mittel des Widerstands und der Selbstbehauptung2054.Wissenschaftlicher Kolonialismus - koloniale Wissenschaft? Rechtswissen als Ressource in der kolonialen Situation2284.1 Die Formierung des kolonialwissenschaftlichen Forschungsgegenstandes "afrikanisches Recht"2334.2 Staatliche Wissensproduktion: Beteiligung kolonialer Behörden an der Erforschung des Rechts in Kamerun2454.3 Expertise, Projektion und Konstruktion: methodische Grundlagen für die Erforschung des afrikanischen Rechts2574.4 Wissen als Grundlage und Instrument der Herrschaftsausübung in Kamerun2754.5 Wissen als Ressource der kamerunischen Bevölkerung2915. Das plurale Rechtssystem und seine Verflechtungen3035.1 Die Pluralität des kolonialen Rechtssystems und ihre Folgen für die Aneignung von Gerichtsbefugnissen3045.2 Verflochtene Rechtsbeziehungen und die Interaktion rechtlicher Institutionen3185.3 Anpassungen und Aneignungen: Koloniale Eingriffe und gegenseitige Adaptionen rechtlicher Praktiken3315.4 Koloniale Eingriffe in Geschlechterbeziehungen und die Kontrolle "wilder" Sexualität3606. Fazit386Quellen und Literatur401Anhang443Abbildungen443Abkürzungen444Dank445
(Review)
"[...] überaus informativ und sehr gut lesbar [...]" Harald Sippel, Journal der juristischen Zeitgeschichte (JoJZG), 11.12.2017